Freitag, 26. Juni 2009

Exchange: Desaster "Ausfall einziger DC" und nun?

Szenario:
Aufgrund eines Defektes im Kondenswasserablauf hat eine Klimaanlage im Serverschrank, diesen, beziehungsweise die darin befindlichen Server unter Wasser gesetzt und damit auch den leider einzigen DC.
Eine Reparatur durch Austausch der Teile oder ein Umbau des Raid-Systems in einen anderen Server waren nicht möglich, daher musste der Notfallplan greifen:
  • Am Anfang klar, muß ein anderer Server her; hier wurde gleich ein neuer Server bestellt (der alt sollte dieses Jahr sowieso abgelöst werden; nun eben auf Zwang). ;-)
  • Dann habe ich den MX-Eintrag auf einen anderen Mailserver (Mailserver des Providers im Internet) legen lassen, damit wenigstens POP-Abruf durch die Clients möglich war und wenigstens ein Notbetrieb weiterlaufen konnte.
  • Danach kam die Sicherung des noch laufenden (aber nicht mehr erreichbaren) Mailservers; einmal als fullbackup (ntbackup) und einmal nur die Datenbanken; danach wurde der Mailserver runter gefahren und nicht mehr angefasst.

Der Versuch das vorhandene Backup des defekten Servers in eine VirtualMachine einzuspielen war nicht erfolgreich; sobald der Systemstate zurückgespielt war, gab's nur Bluescreen und sämtliche Behebungsversuche (Treiber, Reparaturinstallation, etc.) blieben erfolglos.

  • Also neuen Server aufgesetzt (gleiche Domain, anderer Servername; der Name dürfte aber egal sein).
  • Daten (nur Daten, kein Systemstate!) zurückgesichert, Benutzer und Gruppen eingerichtet, Verzeichnis-Berechtigungen angepasst usw.
  • Danach den Exchange-Server (gleicher Name!) neu mit Windows und Exchange installiert.
  • Nach der Exchange Installation (Standardeinrichtung) der Versuch, die Datenbanken aus der Sicherung unterzuschieben; war nicht erfolgreich, da die Exchange Org vorher anders hieß…; klasse... :-(
  • Also Exchange wieder deinstalliert und mit /removeorg das AD "sauber" gemacht, neu gestartet, alte Restverzeichnisse gelöscht und Exchange neu installiert, diesmal natürlich mit richtiger Org (der stand beim ersten Start im Eventlog) installiert.
  • Dann wieder die gesicherte Datenbank untergeschoben und gemountet; Bereitstellung war ok. Sowohl Informationsspeicher als auch Postfachspeicher konnte bereitgestellt werden.
  • Ich sah danach im Systemmanager zwar schon alle Postfächer, konnte die aber nicht wieder verbinden, weil sie angeblich schon verbunden waren.
    Das "Geheimnis" war der CleanUpAgent, der einmal gestartet werden musste (danke Walter Steinsdorfer); nach einer Ansichtaktualisierung hatten die Postfächer brav ihr "rotes Kreuz" und ich konnte sie mit den alten-neuen AD Benutzern wieder verbinden.
  • Exchange konnte dann zu Ende konfiguriert (SMTP, IMF, Relaytest, etc.) werden.
  • Der MX konnte durch den Provider wieder umgestellt werden, Telnet-Test nach kurzer Zeit (DNS Umstellung beziehungsweise Aktualisierung abwarten) erfolgreich; klappt rein und raus. Zugriff und Verteilung auf Postfächer ebenso.
  • Dann noch flugs die Clients auf die alte-neue Domain umgestellt, lokale Einstellungen wieder angepasst und siehe da; alles ist schön.
  • Datensicherung (inkl. Systemstate ;-)) auf Server und Mailserver eingerichtet.

Als Letztes kommt die Dokumentation der Aktion und vor allem des jetzigen Zustandes anhand der gemachten Aufzeichnungen; fertig. ;-)

Man sollte sich bei der ganzen Aktion bewußt sein, daß konzentriertes Arbeiten und am einfachsten eine mitgeschriebene Dokumentation der durchgeführten Schritte notwendig oder zumindest sehr hilfreich ist. Ebenso sollte man ausreichend Zeit einplanen.

Dann kann auch so ein "Desaster" ohne jeglichen Datenverlust.

Ein großes "Danke" auch hier an Frank Carius (http://www.msxfaq.de) für seine hilfreichen Tipps in microsoft.public.de.exchange und auf seiner Webseite und besonders an Walter Steinsdorfer (http://msmvps.com/blogs/wstein/default.aspx) für seine telefonische Unterstützung und ein kurzes "Draufgucken" und "drauf stupsen".

Mittwoch, 17. Juni 2009

Outlook: Farben im Kalender in Outlook 2007

Sofern die Farben im Kalender beim Ausdruck nicht dem gewünschten intensiven Farbton entsprechen (also im Outlook deutlich intensiver dargestellt werden als dann im Ausdruck) kann man durch einen Eintrag in der Registry ein bißchen nach- beziehungsweise abhelfen.

Der Eintrag wird in der Rubrik: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\12.0\Outlook\Printing eingetragen. Dort muß ein DWORD-Schlüssel "PrintDarkColors" (ohne Anführungszeichen) mit dem Wert 1 eingetragen werden.

Microsoft hat das Verhalten erkannt und mit dem KB-Artikel http://support.microsoft.com/kb/956547 einen passenden Patch bereitgestellt für alle, die nicht selber in der Registry "tätig" werden wollen.

gefunden in microsoft.public.de.outlook, Beitrag von Heiko Fischer vom 17.06.09